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Liebe Nachwelt,

 ich weiß nicht was und ich weiß nicht warum, aber ich weiß, dass ich schreiben möchte. Briefe an die Verbliebenen. Briefe an alle. Briefe, für danach. Briefe, für wenn ich tot bin. Den ersten, diesen hier, werde ich auf meinem Blog veröffentlichen. Ich möchte, dass es Menschen gibt, die von den Briefen wissen. Und schon wieder stellt sich die Frage nach dem Warum. Warum möchte ich, dass es Menschen gibt, die von diesen Briefen wissen? Antworten gibt es nicht auf alle Fragen. Deshalb wird diese wohl oder über ganz allein weiterhin in meinem Kopf schweben bleiben. Vielleicht fange ich sie irgendwann ein und fütter sie mit Antworten. Wer weiß. 
Ich bitte alle Menschen, Tiere und restlichen Lebewesen, die diesen Brief lesen, mich zu entschuldigen. Ich kann nicht schreiben. Es klingt nicht schön und ergibt keinen Sinn. Doch ich habe Spaß daran und das ist schon der ausschlaggebende Grund, warum ich es tue. Schreibt ihr gern? Egal, wie die Antwort lautet, ich hoffe, dass ihr mir Briefe schreiben werdet. Dann, wenn ich nicht mehr da bin. Beschimpft mich, macht euch über mich lustig, macht euch mit mir gemeinsam über das Leben lustig. Oder was euch sonst noch so einfällt. Ich möchte verbrannt und ins Meer geschüttet werden, wenn ich sterbe. Werft eure Briefe dort hinein - und ich werde sie finden. Ich werde sie lesen und ich werde euch antworten. Das verspreche ich, auch wenn ich nicht gern Versprechen gebe. 
Ich weiß nicht, wann der Tod kommen wird. Ich hoffe, dass er nicht mehr lang auf sich warten lässt, doch auch hetzen möchte ich ihn nicht. Ich möchte nicht, dass er sauer wird. Ich habe Angst vor ihm. Angst und Sehnsucht. Glück und Unglück. Ich kenne keine Extreme, die wirklich so weit auseinander liegen, wie sie scheinen. Ich liebe niemanden, den ich nicht gleichzeitig auch hasse. Ich verachte niemanden, den ich nicht gleichzeitig auch bewunder. 
Und ich schweife schon wieder vom eigentlichen Thema ab.
Diese Briefe sind meine Gedanken. Ganz allein meine. Sie gehören mir. Niemand anderem. Doch ich möchte sie teilen. Nicht jetzt, aber bald. Ich möchte, dass ihr irgendwann wisst, wie falsch ihr alle lagt. Ich möchte, dass ihr irgendwann versteht, dass ihr meine Gedanken nicht lesen könnt. Ich selbst verstehe meine Gedanken nicht, wieso also solltet ihr es können? Ich solltet aufhören, es zu versuchen. Ich werde nun anfangen.

Danke für die Aufmerksamkeit. Oder auch nicht. 

14 Kommentare:

  1. Ich hoffe nicht, dass der Tod so schnell kommt, und dass er dich nur so kurz hier auf dieser Welt lässt.

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  2. Liebe May,
    dies hier ist nur ein kurzer Brief doch ich hoffe seine Bedeutung und Wichtigkeit ist dir bewusst.
    Der Inhalt dieses Briefes ist folgender: Du kannst gut schreiben. Verdammt gut sogar. Rede dir nichts anderes ein und höre auch mit de Schreiben nicht auf.
    In Liebe,
    Charlotte.

    P.S.: Bitte gehe nicht von uns. Ich würde dich zu sehr vermissen.

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  3. charlotte hat recht, geh nicht von uns! es gibt soviele dinge für die es sich lohnt zu leben, auch wenn du sie vielleicht im moment nicht siehst! du kannst wirklich toll schreiben , ich lese deinen blog so gerne und er würde mir fehlen! halte durch, ich glaube das wünschen sich alle deine leser und ich hoffe dass du es schaffst!!

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  4. Von wegen du kannst nicht schreiben. Ich bitte dich! Du schreibst wunderschön.
    Egal was du schreibst, es ist immer sehr schön.

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  5. ich liebe deine texte, hör auf zu sagen du könntest nicht schreiben! totaler quatsch.
    ich hoffe ich kann noch viele viele texte von dir lesen.

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  6. Dankeschön <3
    Und ich glaube ich mag deinen Blog auch. Ich werde auf jeden Fall wieder reinschaun! :')

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  7. may,may,may, du machst mich mal wieder sprachlos. deine idee finde ich wundervoll, auch wenn sie mit traurigen gedanken verknüpft sind. ich werde deine briefe lesen, wenn du bereit dafür bist sie zu schreiben. ich wünschte gerne diese schmerzhaften gedanken, die traurigen worte dir wegnehmen, sie tun dir nicht gut.
    bitte schreib nicht noch mal, dass du kein talent zum schreiben hast, denn das hast weiß gott mehr als manche menschen auf dieser erde.
    ich werde weiter an dich denken, auch wenn dein körper im meer deiner träume ist.

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  8. ich schließe mich allen hier gern an, unterschreibe deren Kommentare
    Denn ich muss sagen, dass ich sprachlos bin, wortlos. Durch deine Worte und den Sinn dahinter -den es sehr wohl gibt, in meinen Augen, in meinem Kopf, in meinem Denken oder irgendwo in mir drin jedenfalls. Und du gibst mir das Gefühl, dass deine Worte die Welt besser machen. Auch wenn das absurd ist.Vielleicht ist es nur falsch ausgedrückt: Deine Worte machen meine Welt besser. Und die deiner Leser, der hier Kommentierenden, allen, die das Glück haben, ein Stückchen von dir zu ergattern in Sätzen, Zeilen, Texten. In Briefen. Die Nachwelt, sie wird beschenkt sein durch deine Briefe. So viel will ich dir sagen, May, doch ich finde nicht die richtige Weise, die richtigen Worte, verzeih mir. Eines Tages werden sich unsere Gedanken begegnen, darauf hoffe ich
    Alle sind bewegt von deinen Worten, bewegt wie das Meer
    Du löst Wellen aus, deine Worte brechen und die einzelnen Worte glitzern wie die Wassertröpfchen, die das Sonnenlicht reflektieren

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  9. Liebste May,

    ich finde deine Idee wunderschön. Wie alle deine Ideen, die hinter der Fassade deiner Texte stehen.
    Doch wenn ich deinen Text genauer betrachte, zeugen deine Gedanken auf Abschied. Verabschiede dich nicht Wortelfe. Bitte nicht. Es ist noch so viel Zeit.
    Eines schönen Tages wirst du deine Gedanken schon verstehen. Wenn du es bei genauerem Hinsehen nicht schon jetzt tust.
    Du schreibst so bezaubernd, nicht sinnfrei. Und es klingt nach dir, so weit ich das beurteilen kann.
    Deine Briefe werden gelesen.

    Katzenjammer

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  10. Liebe May,
    hier ist nun ein zweiter Brief von mir. In diesem Brief wollte ich mich für deine Worte bedanken. Ich finde kein Wort um sie zu beschreiben. Süß, zauberhaft, wundervoll, es sind nur Versuche. Ich danke dir für deinen Kommentar, dass du so ein wundervoller Mensch bist und in deinem Herzen eine Elfe, wie Katzenjammer so schön sagte.
    Und doch, cih denke du wirst mcih noch öfters bestaunen dürfen, wie du das sagst. Es ist schön wenn andere positiv über mich denken, dies ist ein Ausgleich zu den negativen Gedanken, die ich über ich ahbe.

    In Liebe,
    Charlotte

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  11. Liebe May,
    der Brief ist großartig geschrieben, wirklich zauberhaft. Und so unglaublich wahr und gefühlvoll.
    Um deine Frage zu beantworten: ja, ich schreibe wirklich gerne. Ich liebe es. Ob es fiktiv ist oder nicht, ist mir dabei meistens egal. Ich weiß nicht, ob dich interessiert, was ich schreibe. Und ich habe mir die anderen Kommentare auch nicht durchgelesen, also tut es mir leid, falls ich das gleiche Zeugs schreibe wie alle anderen. Aber du kannst schreiben. Vielleicht triffst du mit dem was du schreibst, nicht deinen eigenen geschmack, aber es gibt immer viele, viele Menschen auf der Welt, die einen Schreibstil mögen, solange er, ganz objektiv gesehen, kein Mist ist. Und deine Texte sind kein Mist. Du solltest der Welt erhalten bleiben, damit die Nachwelt dich zum richtigen Zeitpunkt bewundern kann.

    xoxo
    Denise

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  12. Hey, ich habe meine Blog-URL geändert. Wenn du mich weiterhin verfolgen willst sieh doch nach ob meine Posts weiterhin auf deinem Dashboard angezeigt werden. Wenn nicht dann entfolge mich einmal und verfolge mich dann wieder.

    Liebe Grüße. Charlotte von Nebelgeister.

    Meine neue URL http://lostmyselfinaforestofmemories.blogspot.de/

    P.S.: Liebe May, entschuldige dieses Rundschreiben. Es ist deiner nicht würdig.

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  13. du schreibst echt grandios! und die gif dazu ist auch wundervoll (:
    liebe grüße,lisa xx

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  14. may,
    ich werde wohl nie wissen, ob dich diese worte je erreichen. vielleicht irgendwann in ferner zukunft, in deinem meer.
    vielleicht auch nicht. aber wenn doch, will ich, dass du weißt, wie sehr ich an deinen worten hänge, wie sie mir nachts in meinem kopf herumgeistern und ich dich manchmal sogar flüstern hören kann. du weckst mit deinen worten alte gefühle in mir, das gefühl, ja die sehnsucht wieder schreiben zu wollen. obwohl ich das gefühl vor jahren zusammen mit meinen büchern in der hintersten ecke unter meinem bett versteckt habe. seitdem wandele ich umher, weiß nicht mehr was ich tun und lassen soll und die dinge ziehen an mir vorbei wie nebelschwaden. doch so langsam merke ich wie mich das schreiben wieder aufweckt. und ich weiß jetzt, dass ich wieder anfangen werde. ich muss es tun. für mich.
    und diese angst, die tief in mir lauert, dieses bild von meiner mutter, die weinend meine texte liest, muss ich vergessen. ich weiß nun wieder, dass es der einzige weg ist. oder schon immer war, wieder lebendig zu sein.
    may, ich bin dir so dankbar dafür, dass du mich erinnert hast, wie schön das schreiben ist. vielleicht habe ich deinen blog ein wenig spät entdeckt.. aber vielleicht war es auch einfach nur der richtige zeitpunkt für mich.
    ich danke dir und verneige mich vor deiner schreibkunst!

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Man is least himself when he talks in his own person. Give him a mask, and he will tell you the truth.